Casa de Paso und mehr...


Das Casa de Paso ist ein Zentrum, das gleich mehrere Projekte in sich vereint. Weiter unten im Text werden diese vorgestellt, an dieser Stelle seien sie zunächst nur mit ihrem spanischen Namen erwähnt:

„Calle“, „Acogida“,“Trabajadores“, “Apoyo Pedagógico”, “CEIKU”, “Talleres Ocupacionales”und “Ex-Beneficiarios”.

Der Name Casa de Paso kann auf verschiedene Weise übersetzte werden:
„Haus des Übergangs“, „Haus des ersten Schrittes“, oder auch mit „Haus der kurzen Erholung“ und jede dieser Übersetzungen beschreibt einen Aspekt der Arbeit.

Mehr als 300 obdachlose Kinder, die Nacht für Nacht unter Brücken, in Hauseingängen oder auf Friedhöfen schlafen, bekommen im Speisesaal des „Casa de Paso“ jeden Tag ein warmes Mittagessen. Sie bekommen das Essen nicht geschenkt, sondern müssen einen Boliviano dafür bezahlen, das entspricht rund 10 Euro-Cent. Das deckt selbst in Bolivien auch nicht annähernd die tatsächlichen Kosten für das Essen, doch es ist für Selbstwertgefühl der Kinder ein großer Unterschied, ob sie das Essen als Almosen erhalten oder sich „erarbeitet“ haben. Im „Casa de Paso“ können sich Kinder und Jugendliche warm duschen und ihre Wäsche waschen, es gibt ein Programm zur Alphabetisierung, es gibt pädagogische Betreuung und Computerausbildung. In einem Werk- und Bastelraum kann jeder unter fachmännischer Anleitung seine Talente entdecken und kleine Handarbeiten herstellen. Ferner bietet die Fundacion Arco Iris im „Casa de Paso“ den Kindern allgemeinmedizinische und zahnärztliche Hilfe sowie Beratung in rechtlichen, sozialen und psychologischen Angelegenheiten. Manche Kinder nutzen das „Casa de Paso“ für wenige Stunden oder Tage zur Erholung und gehen dann zurück auf die Straße, für andere ist es der Einstieg, um später in einem der anderen Projekte von „Arco Iris“ unterzukommen.

Die weiteren Aktivitäten im Projekt Casa de Paso:

Das Streetworker-Projekt „Calle“ richtet sich an Kinder und Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen in La Paz auf der Straße (spanisch: Calle) leben, sei es als Waisenkinder, als Ausgestoßene oder als Flüchtlinge vor innerfamiliärer Gewalt. Es handelt sich um Kinder und Jugendliche, die unter Brücken, auf Friedhöfe oder an anderen Orten unter freiem Himmel hausen und durch Diebstahl oder Prostitution überleben. Damit sie wenigstens zeitweilig ihre oft aussichtslose Situation vergessen können, greifen viele von ihnen zu Drogen und Alkohol. Täglich werden die Straßenkinder vom Team der Streetworker an ihren Aufenthaltsorten besucht und erhalten soziale sowie psychologische Hilfe. Auch können diese Straßenkinder beispielsweise an sportlichen Aktivitäten teilnehmen sowie in das Projekt „Casa de Paso“ kommen, um sich waschen, ein Mittagessen einzunehmen und sich medizinisch versorgen zu lassen. Im Übergangswohnheim Acogida finden bis zu 60 Straßenkinder ein zeitweiliges Zuhause und können ihre grundlegendsten Bedürfnisse befriedigen. Manchmal gelingt es Arco Iris, Familien oder Angehörige der Kinder ausfindig zu machen und Konflikte zu beseitigen, so dass eine Rückkehr der Kinder in ihre Familie möglich wird. Gelingt das nicht, so ist ein Übertritt in eines der Wohnheime der Fundacion Arco Iris möglich.

Das Projekt "Trabajadores de la Calle" arbeitet mit Kindern und Jugendlichen, die sich ihren Lebensunterhalt als (Gelegenheits-)“Arbeiter auf der Straße“ (spanisch: Trabajadores de la Calle) verdienen. Ihnen wird ein breitgefächertes Bildungs- und Freizeitprogramm angeboten, ein Sparprogramm organisiert und eine psychosoziale Beratung und Begleitung angeboten. Das Projekt bietet Zugang zu Bildungsmöglichkeiten, beispielsweise eine technische Ausbildung oder schulische Bildung, außerdem können sich die Kinder dort in rechtlichen Dingen beraten lassen und anderes mehr. Soweit möglich, wird auch mit den Familien der Kinder und Jugendlichen zusammenzuarbeiten. Dabei geht es auch um solche innerfamiliären Probleme, die oft dazu führen, dass Kinder die Schule oder gar ihre Familie verlassen. Gerade dies möchte das Projekt verhindern. Ebenfalls unter dem Dach des Casa de Paso läuft das Projekt

Apoyo Pedagógico. An diesem Programm der „Pädagogischen Unterstützung“, so die deutsche Bezeichnung, nehmen rund 140 Kinder und 40 Erwachesene teil. Angeboten werden Hausaufgabenbetreuung und Alphabetisierungskurse sowie Computer- und Internetkurse.

Im Kindergarten CEIKU werden rund 60 Kinder von jungen Müttern betreut, die tagsüber arbeiten gehen, zumeist auf der Straße. Ihnen ist diese, wenn auch wenig lukrative, Tätigkeit nur deshalb möglich, weil sie währenddessen ihre Kinder im CEIKU gut aufgehoben wissen.

CasadePaso

CasadePaso

CasadePaso

In der „Handwerkstätte“ Talleres Ocupacionales machen viele Straßenkinder mit. Sie können ihre Fähigkeiten und Talente ausprobieren und ihre Kreativität in Holzarbeiten, Malen, Zeichnen sowie Kunsthandwerk weiterentwickeln.

Das Projekt "Ex-Beneficiarios" betreut ehemalige Zöglinge der Sozialprojekte von Arco Iris. Da viele der „Ehemaligen“ keine Familie haben, ist das Projekt Ex-Beneficiarios oft deren einzige Anlaufstelle, um über Probleme zu sprechen
oder Unterstützung zu erhalten. Auf dem Weg zur Selbstständigkeit benötigen sie häufig noch über einen längeren Zeitraum Hilfe durch die Stiftung. Dies kann ein Stipendium sein, ein Zuschuss zur Miete oder Hilfe bei der Suche nach einer Arbeitsstelle. Auch im Krankheitsfall bietet das Projekt Unterstützung an.

... ein Regenbogen, der Himmel und Erde verbindet